Glossar
Hufrollenentzündung
Über die Ursachen einer Hufrollenentzündung gibt es verschiedene Expertenmeinungen. Im Wesentlichen werden jedoch immer wieder Überlastungen des Sehnen- und Bandapparates und zu hoher Druck auf das Strahlbein und die tiefe Beugesehne genannt. Bemerkenswert ist, dass in den meisten Fällen (ca. 80 %) eine Hufrollenentzündung am Huf des händigen Vorderbeins entsteht.
Betrachtet man sich das Verhalten eines Pferdes auf dem Kreisbogen, wird klar, wie diese übermäßigen Belastungen zustande kommen:
Bewegt sich das Pferd auf seiner nicht-händigen Seite, setzt es sein äußeres (händiges) Vorderbein aufgrund der hier wirkenden Zentrifugalkraft nicht gerade nach vorne, sondern verdreht den Huf nach außen, fußt über die Hufseitenwand auf und landet mit der ganzen Wucht seines Körpers auf diesem Huf. Das Körpergewicht wird dabei also nicht gleichmäßig auf der gesamten Huffläche aufgefangen, sondern nur mit dem äußeren Teil. Eine einseitige starke Überlastung aller Strukturen dieses Vorderbeins ist die Folge, die Hufrolle wird geschädigt.
Daher ist es wichtig, ein Pferd geradezurichten, um Überlastungen und schädliche Bewegungsmuster weitestgehend zu reduzieren und in kontrollierbaren Bahnen zu halten.
Auch, besser gesagt, gerade wenn bereits pathologische Befunde vorliegen, sollte die Schiefe des Pferdes unbedingt korrigiert werden.
Selbst wenn eine Erkrankung damit nicht mehr geheilt werden kann, so kann man doch den weiteren Verlauf positiv beeinflussen und damit verhindern, dass bereits vorhandene Erkrankungen weiter fortschreiten.
Letztendlich bedeutet das mehr Lebensqualität für das Pferd!
© A. Magiera, Schiefen-Therapeutin