Glossar
Kastration
Oft wird darüber diskutiert, wann man einen Junghengst kastrieren sollte. Viele Besitzer ziehen die Kastration lange hinaus, um zu verhindern, dass durch die Kastration der junge Wallach einen Teil seiner Ausstrahlung verlieren könnte. Eine berechtigte Überlegung, die aber auch von einer anderen Seite betrachtet werden sollte.
Eine Kastration ist ein Eingriff in den gesamten Hormonhaushalt. Folglich hat sie einen starken Einfluss auf den Stoffwechsel und somit auch auf den Muskelapparat. Der Besitzer des jungen Hengstes befürchtet also eine Beeinträchtigung von Muskulatur und Muskelaufbau.
Dem kann man entgegenwirken und dadurch die Zukunft dieses Junghengstes positiv beeinflussen. Das Basistraining nach ARR bewirkt generell eine Umwandlung der Biomechanik des Fluchttieres Pferd in die Biomechanik des Athleten Reitpferd. Beginnt man mit einem Junghengst in einem Alter von zweieinhalb bis drei Jahren mit diesem Training, erreichen wir innerhalb von 3 Wochen eine Veränderung der Bewegungsmuster bis hin zum Sich-selbst-Tragen, d.h. ein starker Muskelaufbau durch Geraderichten, eine gute Durchblutung, eine effiziente Umwandlung der gefütterten Energie in Muskulatur und einen perfekt funktionierenden Stoffwechsel.
Der Hengst ist nun in optimalem und athletischem Zustand für die Kastration. Das bedeutet, dass der vorzunehmende Eingriff einen wesentlich geringeren Einfluss auf den gesamten Haushalt hat.
Nach einer Pause von ca. 8-10 Tagen wird das Training wieder aufgenommen und 14 Tage weitergeführt, um den gesamten Stoffwechsel wieder hochzufahren. Solche Hengste verlieren kaum ihre Ausstrahlung und es gelingt eine zufriedene und gesunde Zukunft.